Programm 2017

„Klang Dialoge – 450 Jahre Residenzstadt Darmstadt“

Bill Ramsey & The European Swing Allstars

Jazz-Klänge zum Ende der Darmstädter Residenz-Zeit

Freitag, 28. Juli 2017 – 20:30 Uhr Kollegiengebäude

Der Deutsch-Amerikaner Bill Ramsey gehört mittlerweile zum Urgestein der Jazzszene. Er wird dieses Jahr auch Hits aus der Zeit, als er der bekannteste deutsche Schlagersänger war, singen. Begleitet wird er von den European Swing Allstars, die außerdem Werke aus der Endphase der Darmstädter Residenzzeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts spielen werden. Damals kamen bereits die ersten Jazz-Kompositionen nach Europa.

Der französische Dichter Molière am Hoftheater der Darmstädter Residenz

Samstag, 29. Juli 2017 – 20:30 Uhr Kollegiengebäude

„Der Bürger als Edelmann“ – eine „Comédie Ballet“ von Molière mit der Musik von Jean-Baptiste Lully, in Szene gesetzt von der Künstlergruppe Compagnie en Route

Landgraf Ernst-Ludwig von Hessen-Darmstadt regierte von 1678 bis 1739 und zeigte sich als Förderer von Theater und Musik, wie er es bei einem Besuch am Hof des französischen Königs Ludwig XIV. kennengelernt hatte. Er engagierte 1712 beispielsweise eine französische Schauspielgesellschaft an sein Hoftheater oder trat selbst als Schauspieler in der Tragödie »Berenice« von Racine auf. Die Inszenierung knüpft mit prächtigen barocken Kostümen an die damalige Aufführungspraxis der Ballettkomödien an, während ein kleines Barockorchester die Musik des berühmten französischen Hof-Compositeurs Ludwigs XIV. Jean-Baptiste Lully spielt; ein wahrer Augen- und Ohrenschmaus.

Klezmer und Serail in der Residenzstadt

Sonntag, 30. Juli 2017 – 20:30 Uhr Kollegiengebäude

Ein jüdisch-islamischer Klangdialog mit dem Ensemble Noisten

Melancholische, lebhafte jüdische Klänge treffen auf die Musik der Sufi und beides wird durch den Derwisch-Tanz im roten langen Gewand begleitet. Ein Aufeinandertreffen der Religionen und Kulturen des Okzidents und Orients leitete an Europäischen Höfen die Renaissance ein. Die Klezmer-Musik entstand durch den Einfluss der Balkanfolklore. Im Zuge der mehrfachen Belagerungen Wiens durch die Türken konnte man sich später auch in Europa dem Einfluss der islamischen Kultur nicht entziehen. Die sechs Mitglieder des Ensembles Noisten spielen Klarinette, Gitarre und Bouzouki, Ney-Flöte und verschiedene Schlaginstrumente wie Tabla, Miradagam und Kontrabass.

Das Höfische Jagdvergnügen in der Darmstädter Residenz

Mittwoch, 02. August 2017 – 20:00 Uhr Jagdschloss Kranichstein, Marstall

Ensemble Ars consoni

Die Darmstädter Landesfürsten im 17. und 18. Jahrhundert waren leidenschaftliche Jäger. Davon kann besonders das Jagdschloss Kranichstein, an der Peripherie Darmstadts gelegen, erzählen. Die Jagdleidenschaft ging so weit, dass das Jagdschloss von Ludwig VIII. als Hauptwohnsitz gegenüber dem Residenzschloss in der Stadt deutlich bevorzugt wurde. Doch nicht nur in Darmstadt war die Jagd ein wichtiges und beliebtes Thema, wie zahlreiche Kompositionen zur Jagd bezeugen, welche von namhaften Komponisten geschrieben wurden. Das Ensemble Ars Consoni aus Bulgarien mit Hammerklavier, Violine, Violoncello und Jagdhörnern spielt Musik des späten 17. und 18. Jahrhunderts, darunter auch Werke des Darmstädter Hofkomponisten Christian Heinrich Rinck und eines seiner Schüler.

Musik für Schloss und Hof

Donnerstag, 03. August 2017 – 20:00 Uhr Jagdschloss Kranichstein, Marstall

London Baroque – Gesang, Violoncello, Cembalo – spielt Kammermusik von Graupner, Telemann, Händel und Purcell.

Für den Fürsten zu komponieren und zu musizieren, wann immer es diesem beliebte, das war die Hauptaufgabe eines Hofkapellmeisters wie Christoph Graupner. 45 Jahre lang stand er aktiv in Diensten der Darmstädter Landgrafen Ernst Ludwig und Ludwig VIII. Auch Telemann in Eisenach und Sorau, Händel in Hannover und Purcell in London erging es da nicht anders. Die Darmstädter Regenten liebten die Musik Telemanns und ließen sie ebenfalls in ihrer Residenz aufführen. Ob sie wohl auch an Händels und Purcells Kompositionen Geschmack gefunden hätten, wenn sie sie gehört hätten? Das 1978 gegründete London Barock zählt zu den bekanntesten Ensembles für barocke Kammermusik. Es wirkte bei allen namhaften Festivals für Alte Musik mit.

Foto: Gregor Hohenberg

Spark rockt die fürstliche Mathildenhöhe

Freitag, 04. August 2017 – 20:30 Uhr Mathildenhöhe

Spark – die „Klassische Band“ – die junge Stimme der kreativen Klassikszene

Spark verleiht der jungen Klassikszene eine aufregend neue Stimme. Bei den Darmstädter Residenzfestspielen tritt das Quintett mit dem Konzertchor Darmstadt in einen Klangdialog und sorgt so für eine ganz besondere Klangfarbe. Spark verbindet Feinsinn und Präzision eines klassischen Kammermusikensembles mit der Energie und dem Biss einer Rockband. Die fünf abenteuerlustigen Musiker zelebrieren einen exzentrischen Mix aus Post-Klassik, Minimal Musik und Avantgarde.

Von der Zeitung »Die Zeit« als »Kammermusik für die Facebook-Generation« bezeichnet, fängt der Spark-Sound das Lebensgefühl des 21. Jahrhunderts ein. Im Jahr 2011 gewann das Ensemble den ECHO-Klassik in der Kategorie »Klassik ohne Grenzen«.

Als im 16. Jahrhundert Darmstadt Residenzstadt und schließlich im 19. Jhd. zur Hauptstadt des Großherzogtums Hessen wurde, spielten für die Landesfürsten die jeweilige zeitgenössische Musik und der Tanz eine große Rolle. War die Kunstmusik der klassischen Meister zunächst ausschließlich dem Hochadel vorbehalten, sind Musik und Tanz heute Allgemeingut. Die facettenreiche Entwicklung der Tanzstile durch die Jahrhunderte und der Klangdialog zwischen Gegenwart und Vergangenheit werden von Spark auf der Bühne gelebt.

„Du sollst der Herzog meiner Seele sein!“

Samstag, 05. August 2017 – 20:30 Uhr Mathildenhöhe

Operette, Film und Musical: eine musikalische Zeitreise von 1900 bis heute mit der Kammersängerin Karin Pagmar, der italienischen Showdiva Angelina Monti und einem Sinfonieorchester unter der Leitung von Heinz Walter Florin.

Der Beginn des 20. Jahrhunderts ist eine besondere Ära des Aufbruchs und der künstlerischen und gesellschaftlichen Veränderung: Geistesfreiheit, die Entwicklung der Zwölftonmusik, Jugendstil, Filmtheater, industrielle Erfindungen und Mobilität. Die Operette feierte ihren Siegeszug. Zugleich neigte sich die Phase der Residenzen und Hofstaaten ihrem Ende entgegen.

 

Italienische Opernnacht

Musikalische Spurensuche im Hoftheater der Residenzstadt Darmstadt

Sonntag, 6. August 2017 – 20:30 Uhr Mathildenhöhe

Die Italienische Opernnacht widmet sich den Klangdialogen, die das Motto der diesjährigen Darmstädter Residenzfestspiele herausfordert: „KlangDialoge – 450 Jahre Residenzstadt Darmstadt“. In Darmstadt spielte Oper im höfischen wie bürgerlichen Leben der vergangenen Jahrhunderte immer eine bedeutende Rolle. Nicht nur der Darmstädter Hofkapellmeister und Opernkomponist Christoph Graupner trug zu Darmstadts blühender Opernlandschaft bei. Auch viele andere Komponisten und Dirigenten gaben sich hier regelmäßig ein Stelldichein.

Der Konzertchor Darmstadt unter der Leitung von Wolfgang Seeliger wird sich mit der Darmstädter Hofkapelle auf Spurensuche nach solchen musikalischen Dialogen begeben. Dabei erklingen bekannte und beliebte Opernmelodien, -arien und -chöre. Verdi, Rossini und Puccini, die auch im Opernhaus Darmstadt immer wieder gespielt wurden, werden dabei nicht fehlen. Es erklingen aber auch Arien, die von Darmstädter Hofkapellmeistern wie C.A. Mangold für das Darmstädter Publikum geschrieben wurden.

Kammermusik am Hofe der Landesfürsten Hessen-Darmstadt

Dienstag, 8. August 2017 – 20:30 Uhr Orangerie

Kammermusik von Carl Maria von Weber, Giacomo Meyerbeer, Carl Amand Mangold, Großherzog Ernst Ludwig, Ludwig van Beethoven mit dem Wupper Trio.

Das junge Ensemble Wupper Trio setzt sich aus den preisgekrönten Musikern Sayaka Schmuck (Klarinette), Prof. Barbara Buntrock (Cello) und dem Pianisten Andreas Hering zusammen. Sie spielen Kompositionen wichtiger Persönlichkeiten, die Darmstadts Musikleben im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts geprägt haben: so der Landesherr persönlich, seine Dirigenten und Komponisten.

Die Fotos wurden uns freundlicherweise von den Künstlern oder Agenturen zur Verfügung gestellt. Urheber, die nicht erreicht werden konnten, werden zwecks nachträglicher Rechteabgeltung um Nachricht gebeten.